FOCUS / 23/ 2024

Verwundete Seelen

Manches ist schwer in Worte und auch schwer in Bildern zu beschreiben. Dieser Job gehört irgendwie dazu.

Jedes Jahr erkranken offiziell 200 Soldat*innen an PTBS, die Dunkelziffer ist viel höher. In Aichhalden im Schwarzwald sind 5 Berufssoldat*innen dabei ihre kriegstraumatischen Erlebnisse hinter sich zu lassen und wieder in den Alltag zurückzufinden. 

Der leitende Truppenpsychologe Alexander Varn und Hauptfeldwebel Jens Hölzle erproben an diesem Ort einen neuen Ansatz, die pferdegestützte Therapie.

Das Pferd spiegelt die Soldat*innen und spürt innere Anspannungen, derer sich der Mensch meist gar nicht bewusst ist. Durch die Beziehung zu den Pferden versuchen die Soldat*innen ihre Anspannung Stück für Stück abzubauen und traumatische Erlebnisse hinter sich zu lassen, Emotionen wieder zu spüren. Das ist ein langer und schmerzhafter Prozess. Pferde lasen sich nicht blenden, sie spiegeln unsere Gefühle.

Eine einfache Übung heisst „beweg das Pferd“ und das ist schwer genug. Das Pferd meldet die eigenen Emotionen zurück und bewegt sich nicht.

Selbstreflexion mithilfe der Pferde ist die wichtigste Übung. Diese Studie, die Varn und Hölzle leiten geht 2025 zu Ende und sie hoffen darauf, dass die Bundeswehr positiv reagiert und diese Therapieform weiter ausbaut um noch vielen weiteren Soldat*innen zu helfen, die sonst nicht zurück ins Leben finden.